PM: 11/2020: Grenzenlose Solidarität - Start für weltwechsel 2020
Sun, Nov 1, 2020 Pressemitteilung
Grenzenlose Solidarität - Start für weltwechsel 2020
Digitale Eröffnungsveranstaltung - viele der 90 Veranstaltungen an 20 Orten in den digitalen Raum verlegt
Rostock. Am 3. November startet die jährliche Veranstaltungsreihe weltwechsel - mitten hinein in die zweite Corona-Welle. Deshalb wird die Eröffnungsveranstaltung am 3. November und dann auch viele weitere der insgesamt 90 geplanten Veranstaltungen erstmals online stattfinden. „Grenzenlose Solidarität“ lautet das Jahresthema, es geht um die drängendsten globalen Probleme unserer Zeit. Und um Visionen für eine bessere Zukunft. „Die Themen sind und bleiben wichtig - für unsere Zukunft und die unseres Planeten“, sagt Andrea Krönert, Sprecherin des Eine-Welt-Landesnetzwerks MV, das die Reihe koordiniert, „deshalb haben wir uns dafür entschieden weltwechsel auch unter den geltenden Einschränkungen nicht abzusagen.“ Rund 60 Akteure präsentieren bis zum 22. November Musik, Theater, Lesungen; Workshops und Diskussionen - überwiegend im digitalen Raum, zum Teil werden Veranstaltungen auf die Zeit nach den Einschränkungen verschoben.
Was ist Grenzenlose Solidarität? Jede Veranstaltung findet eigene Antworten. Zum Beispiel wenn Simone Drengk aus Bergen eine Online-Benefiz-Veranstaltung für den Jemen organisiert, weil einer ihrer besten Freunde aus dem Land kommt und sie sich mehr Aufmerksamkeit für Armut, Krieg und Menschenrechtsverletzungen im Jemen wünscht. Oder wenn die Bratschistin Hyjoli Togawa Stücke von neun Musiker*innen aus aller Welt über ihre Lockdown-Erfahrungen als ein Zeichen für die Grenzenlosigkeit von Musik vorstellt. „Wir setzen mit unseren Veranstaltungen ein Zeichen für eine Nachhaltige Zukunft“, sagt Andrea Krönert, Sprecherin des Eine-Welt-Landesnetzwerks Mecklenburg-Vorpommern, das die Veranstaltungsreihe koordiniert. „Dass die Zeit dafür reif ist, merkt man an allen Ecken und Enden.“ Globale Entwicklungen zwingen uns Veränderungen auf, die Klimakrise sicherlich an allererster Stelle.
Deshalb wird die Böll Stiftung in Rostock den Film „NOW“ zeigen sobald es die Regelungen wieder zulassen, die Besitzerin des Rostocker Unverpackt-Ladens wird im Internet einen Workshop zum Richtig-Recyclen anbieten, damit den Menschen ist Südostasien mehr von unserem Plastikmüll erspart bleibt. Um Recycling geht es auch bei einem Workshop der von jungen Geflüchteten gegründeten Initiative „Jugend spricht“. Diese Veranstaltung, die ins Internet verlegt werden wird, ist eine, bei der wie unter einem Brennglas sichtbar ist, wie sehr verschiedenste Motivationen, Blickweisen und Probleme miteinander verknüpft sind. Denn einerseits und vordergründig geht es bei dem Workshop um Umweltschutz. Aber die jungen Geflüchteten stehen auch unter Anpassungsdruck, das Thema Müll führt im Rostocker Asylheim immer wieder zu Stress mit Nachbarn.
„Grenzenlose Solidarität“ hat nicht nur „Jugend spricht“ sondern insgesamt viele Akteure aus den seit 2015 entstandenen Unterstützungsstrukturen für Geflüchtete zu eigenen Veranstaltungen inspiriert. Damals sind Cafés und Treffpunkte, Initiativen und Gruppen entstanden, die sich zunächst um die Basics, die Versorgung und Betreuung der Geflüchteten gekümmert haben. Aus den spontanen Einsätzen wurden tragfähige Strukturen, die für den Zusammenhalt der Gesellschaft heute enorm wichtig sind. So gibt es zum Beispiel die ohne Kontakt und Sprache funktionierende Videoinstallation "Files of Moria "in Greifswald, die uns an die katastrophalen Lebensbedingungen im Lager Moria auf Lesbos erinnern soll.
weltwechsel 2020 ist schon in der Vorbereitung massiv durch die Covid-19-Pandemie geprägt worden. Jahresthema, Werbematerialien, inhaltliche Schwerpunkte: über all das wurde in diesem Jahr vorwiegend online debattiert. Brainstorming im Videomeeting, Kärtchen an ein einer virtuellen Pinnwand. Andrea Krönert sieht darin auch einen wertvollen Veränderungsimpuls: „Wir wurden geradezu dazu gezwungen neue Arbeitsformen zu entwickeln.“ Einige digitale Formate werden bleiben. Über Video- und Telefonkonferenzen konnten sich ehrenamtliche Akteure einbringen, ohne dafür viele Stunden im Flächenland MV unterwegs zu sein.
„Ich freue mich sehr dass sich so viele Menschen für Globale Gerechtigkeit einsetzen“, sagt Andrea Krönert. „Mit weltwechsel wollen wir Menschen überall im Land, besonders aber in den kleinen Orten in ihrem Engagement bestärken und zeigen wie groß und vielfältig die Aktivitäten für eine gerechtere und solidarische Welt in Mecklenburg-Vorpommern sind.“ In diesem Jahr sind erstmals Vereine und Initiativen aus Warin, Ribnitz-Damgarten, Torgelow und Ramin dabei.
Finanziert wird die Reihe von Engagement Global, der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung, dem Kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche und dem Land Mecklenburg-Vorpommern. Weltwechsel findet jedes Jahr im November statt, ist eine der größten Veranstaltungsreihen in Mecklenburg-Vorpommern und wird vom Eine-Welt-Landesnetzwerk M-V koordiniert.
V. i. S. d. P.: Andrea Krönert