PM 07/2023: Klimapartnerschaft: Jugendliche aus Südafrika in Malchin eingetroffen

Klimapartnerschaft: Jugendliche aus Südafrika in Malchin eingetroffen

Malchin. Am Wochenende sind zehn südafrikanische Jugendlichen aus Kapstadt in Malchin eingetroffen. Gemeinsam mit zehn Jugendlichen aus Malchin werden sie nun knapp zwei Wochen zu dem Thema Klimakrise lernen und arbeiten. „Ich hoffe dass dieses Projekt der Anfang einer Entwicklung ist, in der die Jugendlichen die Welt mit den Augen des jeweils anderen betrachten“, sagt Sabina von Kessel, die Projektleiterin vom Eine-Welt Landesnetzwerk Mecklenburg-Vorpommern, die das Jugendprojekt initiiert hat.

Die erste Begegnung der Jugendlichen fand bereits im März in Kapstadt statt. Dort wurde in der Township, aus der die südafrikanischen Jugendlichen kommen, ein Permakulturgarten angelegt, dessen Erträge schon jetzt in der dortigen Schulküche verwertet werden. Der Fokus liegt während dieser zweiten Begegnung der Jugendlichen auf Moore und ihre Rolle im Klimawandel. Moore gibt es auf allen Kontinenten. Allen gemeinsam ist, das sie Kohlenstoffspeicher sind. Entwässerte Moore, wie wir sie rund um Malchin finden, bedrohen unser Klima, weil sie große Mengen CO2 freisetzen.

Die Jugendlichen erwartet ein spannendes Programm im Moor, Wald und auf dem Wasser. Unter Anleitung von Fachleuten wird im Moor mit Hacke und Spaten gearbeitet. Im Wald, auf dem Wasser und in der Landwirtschaft erfahren die Jugendlichen, welche Herausforderungen der Klimawandel für unsere Ökosysteme darstellt.

Die Jugendlichen werden für die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels sensibilisiert und erkennen wie drastisch die Auswirkungen der Klimakrise schon jetzt im globalen Süden durch Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürme sind, während 80 % der CO2 Emissionen von den nördlichen Industriestaaten verursacht wurden. “Für mich ist das wie eine Fortsetzung des Kolonialismus mit anderen Mitteln”, sagt Sabina von Kessel. “Dafür müssen wir die junge Generation sensibilisieren. Auch deshalb sind solche Jugendprojekte wichtig.”

Darüber hinaus lernen die Jugendlichen die Lebensrealitäten des jeweils anderen kennen und die Welt mit anderen Augen zu sehen. Wie die Malchiner Jugendlichen bei ihrem Besuch in Südafrika das extreme Gefälle zwischen unserem Wohlstand und dem Reichtum der Wohlhabenden in Südafrika auf der einen Seite und der Armut in der südafrikanischen Township auf der anderen Seite erlebten, werden die südafrikanischen Jugendlichen den Wohlstand in Deutschland direkt erfahren.

Das Projekt wird vom Projekthof Karnitz und von der Organisation The Sprightly Seed in Südafrika getragen. Finanziert wird es vom Deutsch-Afrikanischen Jugendwerk und von der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung, außerdem von den deutschen Teilnehmenden.

BU Foto: Im März diesen Jahres besuchten die Jugendlichen gemeinsam Robben Island, vor Kapstadt. Auf dieser berühmt berüchtigten Gefängnisinsel waren während der Apartheid die politischen Gefangenen, darunter auch Nelson Mandela, inhaftiert.

Kontakt: kessel@eine-welt-mv.de

V. i. S. d. P.: Andrea Krönert