PM 04/2022: Utopien: Jahresthema für die Veranstaltungsreihe weltwechsel steht fest

Mon, Mar 21, 2022 Pressemitteilung

Utopien: Jahresthema für die Veranstaltungsreihe weltwechsel steht fest

„Ich kann nicht akzeptieren, dass sie unsere Träume unterdrücken“ - Ausstellung von Hafiza Quasimi in der Rostocker Petrikirche


Rostock. „Utopien“ ist das Jahresthema von weltwechsel 2022. Immer im November findet weltwechsel, die Veranstaltungsreihe zu globalen Themen in MV statt. Vereinen und Initiativen im ganzen Land organisieren die Reihe, das Eine-Welt-Landesnetzwerk Mecklenburg-Vorpommern koordiniert sie.

„Die Klimakrise, die Pandemie, der Krieg in der Ukraine ebenso, wie andere Kriege auf der Welt, Hungersnöte und Umweltverschmutzungen ... In Anbetracht all dieser Katastrophen und Herausforderungen scheinen wir geradezu in einer surrealen Dystopie zu leben", sagt Christine Kitzing, die weltwechsel für das Landesnetzwerk koordiniert. "Mit Utopien können wir Hoffnung machen, denn sie zeigen uns Wege in eine bessere, gerechtere und gute Zukunft. Es braucht nur Mut, diese Wege zu gehen, denn es bedeutet, unsere Gewohnheiten zu erkennen, zu hinterfragen und zu ändern.“ Das Thema „Utopien“ wurde bereits Wochen bevor der Angriff auf die Ukraine abzusehen war, über eine landesweite Onlineabstimmung ausgewählt. „Gegenwärtiger könnte es nicht sein, denn ist eine friedliche Welt nicht unser aller Utopie?“ fragt Christine Kitzing.

Auch M. Aman Anosh, der ebenfalls im weltwechsel-Team arbeitet, denkt an den Krieg in der Ukraine. Er sagt, dass er großes Mitgefühl mit den Menschen habe, dass ihn die Bilder an den Krieg in Afghanistan erinnerten. Aber er sagt auch, dass er enttäuscht sei, auch persönlich verletzt über den Unterschied zwischen der Selbstverständlichkeit mit der die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine empfangen wurden und den Widerständen die 2015 und 2016 vielen Geflüchteten aus Syrien und Afghanistan entgegen gebracht wurden. „Wir haben auch Krieg erlebt“, sagt M. Aman Anosh, „aber wir wurden ganz anders empfangen. Ich empfinde das als rassistisch. Eine Utopie ist für mich, dass es ein gutes Leben für alle geben kann. Und dass es keine Rolle spielt, wo jemand herkommt.“

Die Veranstaltungsreihe wird auch ein Licht auf Akteure in Mecklenburg-Vorpommern werfen die sich für eine gerechtere Welt einsetzen, die sich für Chancen für Geflüchtete, für Umwelt- und Klimaschutz, für wiedervernässte Moore, für Partnerschaftskontakte auf Augenhöhe in Ländern des Globalen Süden engagieren. Für nachhaltigen Tourismus in MV, für globale Bildung und fairen Kaffee in den Rathäusern des Landes. Für die Utopie einer faireren und friedlicheren Welt.

weltwechsel: Das sind Theaterstücke, Lesungen, Diskussionsabende, Filmvorführungen und andere Veranstaltungen, die sich um Themen der Globalen Gerechtigkeit drehen. Rund 50 Vereine, Initiativen und Verbände stellen um die 60 Veranstaltungen an über 20 Orten in Mecklenburg-Vorpommern auf die Beine. Wegen der Corona-Pandemie fanden viele Veranstaltungen in den vergangenen Jahren digital statt, für 2022 hofft das Eine-Welt-Landesnetzwerk auf analoge Formate.

Finanziert wird die Reihe von Engagement Global, der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung, dem Kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche und dem Land Mecklenburg-Vorpommern.

V. i. S. d. P.: Andrea Krönert